Squirting

Squirting - der feuchte Höhepunkt des weiblichen Geschlechts


Nicht nur Männer spritzen!
Viele Männer halten es für ein Märchen, doch es handelt sich um eine Tatsache: Frauen sind durchaus ebenso wie das männliche Geschlecht in der Lage, zu ejakulieren. Die weibliche Ejakulation wird Squirting genannt, was so viel wie (be)spritzen bedeutet. Allerdings geschieht dieser Vorgang eher selten. Nur dreißig Prozent der sexuell aktiven Frauen haben die Ejakulation bereits erlebt und auch bei ihnen tritt der Erguss des Sekrets der Skene-Drüsen nicht bei jedem Höhepunkt auf. Diese Drüsen, die auch als paraurethrale Drüsen bezeichnet werden, könnte man im Grunde als die weibliche Prostata charakterisieren. Das Ejakulat gleicht einer durchsichtigen Flüssigkeit und wird häufig fälschlicherweise für Urin gehalten, da es durch die Harnröhre ausgestoßen wird, in deren unteren Abschnitt es durch winzigkleine Ausgänge gelangt. Es weist keinen spezifischen Geruch auf; das Aroma ist also stark abhängig von der allgemeinen Konstitution der jeweiligen Frau und ihrer Lebensweise.

Der weibliche Ausstoß jener Flüssigkeit wurde bereits im siebzehnten Jahrhundert von De Graaf entdeckt. Er wies auch schon damals auf jenen Bereich in der vorderen Scheidenwand hin, der in der Mitte des letzten Jahrhunderts von Ernst Gräfenberg als hochsensible und Lust bringende Zone kategorisiert wurde und heute als G-Punkt bekannt ist. Gräfenberg bemerkte außerdem die Ähnlichkeit zwischen dem weiblichen Sekret und dem Prostatasekret, welches nicht mit Urin vergleichbar ist. Bis vor etwa dreißig Jahren nahm man an, bei der nach dem weiblichen Höhepunkt ausgestoßenen Flüssigkeit handle es sich um Urin. Der Erguss wurde also mit einem Verlust der Kontrolle über den Blasenschließmuskel erklärt. Erst 1981 wurde die weibliche Ejakulation mittels Fallstudie dokumentiert. Allerdings hat dies an der Skepsis in Fachkreisen nicht viel geändert, da keine ausreichenden Studien vorhanden sind, um den Sachverhalt zu belegen. Wissenschaftliche Forschungen mit aussagekräftigen Ergebnissen fehlen auf diesem Gebiet völlig.

Faktum scheint jedoch zu sein:
Wird die Gräfenberg-Zone stimuliert, begünstigt dies das weibliche „Abspritzen“, welches meist in der Höhepunktphase der Sexualreaktion unwillkürlich stattfindet. Manche Forscher sind der Ansicht, die weibliche Ejakulation stelle einen Punkt hochgradiger Erregung dar. Frauen würden den Ausstoß der Flüssigkeit und den gleichzeitigen Höhepunkt als extrem nachhaltig und leidenschaftlich erleben. Wobei nicht wirklich geklärt ist, ob die Flüssigkeit eher fließt oder der Ausstoß doch der männlichen Ejakulation gleichkommt, es sich dabei also um ein Spritzen handelt. Dies scheint sich von Frau zu Frau unterschiedlich zu manifestieren. Manche sprechen von einer plötzlich auftretenden, übermäßig starken Feuchtigkeit, andere erleben den Vorgang des Ausspritzens des Ejakulats.


Auch die Beschaffenheit der ausgestoßenen Flüssigkeit gleicht sich nicht unbedingt – als durchsichtig, glasig, jedoch auch milchig wird die Farbe beschrieben. Einigen Frauen gelingt es außerdem, die Ejakulation zu boykottieren. Im Laufe des Geschlechtsakts kommt es bei ihnen aus heiterem Himmel zu einem vermeintlichen Harndrang, den sie unterdrücken. Allerdings handelt es sich bei dieser Empfindung nicht wirklich um Handrang, sondern um die kurz bevorstehende Ejakulation, und es ist nicht erwiesen, ob der Höhepunkt nicht intensiver erlebt werden würde, wenn die Frauen den Ausstoß zulassen würden. Viele fürchten jedoch, es käme zu einem unvorhergesehenen Wasserlassen während des Sexualakts, was bei ihnen die Reaktion einer unbedingten Verhinderung auslöst. Freilich funktioniert diese Methode scheinbar nicht bei allen weiblichen Wesen gleich gut. Manche sind nicht in der Lage, einen Erguss zu vermeiden.

Der Forschungsstand, das Phänomen der weiblichen Ejakulation betreffend, steckt auch im 21. Jahrhundert noch in den Kinderschuhen. Vielleicht werden in den nächsten Jahren wissenschaftlich fundierte Studien belegen, dass es sich hierbei um eine Realität handelt, und auch herausfinden, warum einige Angehörige des weiblichen Geschlechts in den Genuss dieses intensiven Ereignisses kommen und andere ihr ganzes Leben lang niemals „abspritzen“.

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