4. Advent

Der letzte Advent. Was Tom mir diesmal bescheren würde? Eigentlich waren die ausgefallenen Sex-Ideen meines geliebten Fummlers nicht mehr zu toppen! Und wenn doch?! Das Päckchen enthielt eine silberfarbene Karte: „Wir gehen heute Abend ins Florian. Dort werde ich Dir unterm Tisch den Weg in den Himmel zeigen ...!“
Das „Florian“ ist das coolste Yuppie-Restaurant der Stadt. Wer dort saß, glaubte es geschafft zu haben und war der Meinung, es auch entsprechend zeigen zu müssen. Sex konsumierten die Gäste mit der gleichen Blasiertheit wie einen Hummer. Es würde ein Riesenspaß werden.

Das Lokal war wie immer bis auf den letzten Platz besetzt! Unser perfektes Styling zog die Blicke auf sich. Wir hatten uns der Umgebung gebührend herausgeputzt. Mein Blick fiel auf ein Pärchen am Nebentisch. Der Typ starrte mich mit offenem Mund an. Irgendwie kam er mir bekannt vor ..., aber woher? Tom bestellte Aperitif und edlen Rotwein für uns. Ich überließ ihm heute die Auswahl der Speisen und war schon von der Vorstellung hochgradig erregt, was mir hier unterm Tisch Gutes geschehen würde. Plötzlich fiel es mir ein. Der aufgeblasene Mitt-Dreißiger, Marke Hugo Boss und XYZ- Finanzdienstleistungen war mir auf einer dieser unsäglich langweiligen Bar-Einweihungen vor längerer Zeit begegnet.

Er hatte unverdrossen versucht, mich mit Langeweilergeschwätz zu beeindrucken und war relativ entsetzt, als Tom plötzlich in Jeans und Holzfällerhemd auftauchte, um mich abzuholen. Ich nickte ihm höflich zu und widmete mich dann unserem köstlichen Essen. Die Ente war ein Traum. Ich fühlte mich satt und zufrieden und beschloss, mir kurz die Nase zu pudern. Als ich natürlich ohne Slip zum Tisch zurückkehrte, konnte Tom in meinen Augen lesen. Kurze Zeit später verschwand er so geschickt unterm Tisch, dass niemand etwas bemerkte. Mein Fummler bahnte sich den Weg zwischen meinen Beinen in die Höhle der Lust. Er fingerte grandios und ich merkte, wie mir eine Hitzewallung nach der nächsten ins Gesicht schoss! Mein Blut fing an heftig zu pulsieren, mein Schritt wurde feucht und meine Schenkel bebten.
Ein Kellner war wohl auf das Zucken von mir aufmerksam geworden und fragte, ob ich die Dessert-Karte wünsche. Ich nickte mit angespanntem Gesicht und fuhr mir mit der Hand an den Mund, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Dankbar vertiefte ich mich in die Nachtisch-Lektüre und ließ mich von Tom unterm Tisch in den Himmel der 1000 Lüste entführen. „Ich glaube, ich komm` schon!“ zischte ich Tom zu. „Ach, was Du nicht sagst ...“ hörte ich ihn murmeln. Ich war tatsächlich soweit. Innerlich fast verglühend fing ich den starren Blick meines Langeweilers auf. „Tom, stop it!“, wisperte ich. Zu spät! Während Tom mit zerwühltem Haar wieder den Weg zu seinem Platz fand und mich der Typ vom Nebentisch lüstern beobachtete, bekam ich einen Orgasmus. Quiekend sprang ich vom Stuhl hoch und stakte unter den Augen der anderen Gäste wie auf brennenden Kohlen zum Ausgang. Eigentlich hatte ich nur auf die Toilette gehen wollen, aber ich entschied mich spontan, das Lokal zu verlassen.

Ich konnte nicht mehr an meinen Tisch zurückkehren. Vielleicht war ich doch nicht so tough, wie ich gedacht hatte. Nur kurze Zeit später kam Tom zur Tür heraus. „Na Schatzi, Du hattest wohl diesmal nicht die richtigen Nerven dabei, oder?“ Ich sah ihn an. „Deine Adventsideen waren wirklich toll, Du bist für mich der schärfste Mann unter der Sonne. Aber so eine Kuschelnummer im Bett, bei geschlossenen Vorhängen, könnt ich auch mal wieder haben!“ Tom fing an zu lachen: „Was meinst Du wie froh ich bin, dass der Advent nur 4 Sonntage hat. So langsam geht mir für solche Unternehmungen nämlich das ruhige Blut aus. Bis zum nächsten Weihnachtsfest bitte nur noch Sexspiele im eigenen Schlafzimmer!“

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