Millionen Dollar Punkt

Multiple Orgasmen für den Mann


Die Taoisten im alten China, deren Tradition lange vor unserer Zeitrechnung begann, waren der Meinung, der männliche Orgasmus müsse nicht unbedingt auch einen Samenerguss nach sich ziehen. Die Energie, die bei jeder Ejakulation benötigt wird, sahen sie als verschwendet an, als der Lebensenergie entzogen. So suchten sie nach Methoden, den Höhepunkt auch ohne ein Ausstoßen der Spermien zu erreichen – und fanden einen Punkt, dessen Stimulation zu multiplen, samenlosen Orgasmen führen kann, wenn ein Mann diese Form der Akupressur nur ausreichend übt. Auf diese Weise wollten sie ein hohes Alter erreichen, Gesundheit und Wohlbefinden.


Dieser Akupressur-Punkt ist unter verschiedenen Namen bekannt. „Jen Mo“ stellt wahrscheinlich die ursprünglichste Bezeichnung dar. Bei uns nennt man ihn etwas unmelodischer „Fingersperre“ und in den Vereinigten Staaten wird er als „Millionen-Dollar-Punkt“ bezeichnet. Den Jen Mo genau zu orten, ist keine Hexerei. Die Spermien werden in den Hoden produziert, vermischen sich mit der Flüssigkeit der Prostata und werden durch die Samenstränge befördert. Der Orgasmus wird im Grunde durch diesen Vorgang ausgelöst – die Prostata zieht sich zusammen. Zwischen Hoden und Anus verlaufen die Samenstränge, die auch zu ertasten sind, und genau hier liegt der Jen Mo. Wenn man diesen nun drückt, passiert im Grunde dasselbe, was geschieht, wenn eine hinterlistige Person einen Felsen auf einem Feuerwehrschlauch deponiert: Vorne kommt kein Wasser heraus, aber bis zu dem Felsen läuft es immer noch. Wird der Millionen-Dollar-Punkt also gepresst, wird der Fluss der Spermien gestoppt, während die Prostata jedoch pumpt. Der Mann ejakuliert nicht, erlebt allerdings einen Höhepunkt, der sich kaum von einem normalen Orgasmus unterscheidet.   Bevor wir näher auf den eigentlichen Vorgang eingehen, wollen wir noch die gesundheitlichen Aspekte dieser „Orgasmusvermehrung“ beleuchten. Manche Männer klagen über eine unangenehme Reizung der Harnröhre, andere meinen, die Samenflüssigkeit nehme bei häufigem Pressen des Jen Mo ab. Auch können die Spermien gewissermaßen in die Blase umgeleitet werden, wodurch sich die Farbe des Urins eintrübt. Je näher man jedoch beim Anus den Fluss unterdrückt, desto weniger wahrscheinlich ist eine solche Fehlleitung. Ob eine ständige Unterbrechung des Samenflusses gesundheitsschädliche Folgen haben kann, ist wissenschaftlich nicht erforscht. Bei Schmerzen oder unangenehmen Empfindungen sollte man sich jedoch mit einem normalen Orgasmus zufriedengeben

Man drückt den Jen Mo – und die multiplen Höhepunkte werden Realität. Was so einfach klingt, erfordert jedoch in der Praxis sehr viel Übung. Jeder Mann, der die Akupressur durchführen will, sollte mit seinem Körper bestens vertraut sein und ein Gefühl für die Vorgänge entwickeln, die sich beim Samenerguss abspielen – denn nur so kann dieser verhindert werden. Vor allem muss er erkennen, wann die Prostata zu pumpen beginnt bzw. wann sie bereit ist, zu pumpen; denn kurz davor muss der Millionen-Dollar-Punkt gedrückt werden. Und dieser Druck muss fest erfolgen und mindestens eine halbe Minute gehalten werden. Lässt man zu früh los oder wird der Samenfluss nicht ganz unterbrochen, ist die Sache erledigt und der Orgasmus erfolgt auf die herkömmliche Weise. Das Pressen des Jen Mo lässt den Penis anfangs noch steifer werden, was sich allerdings gibt, wenn die Prostata das Pumpen eingestellt hat. Anschließend sollte man eine Ruhepause einlegen, da eine weitere Reizung keinen Sinn macht, manchmal sogar leichte Schmerzen verursacht. Nach kurzer Regeneration kann die Sache jedoch wieder in Angriff genommen werden. Normalerweise wird der Penis innerhalb kürzester Zeit von Neuem steif und man kann sich wieder auf den Jen Mo konzentrieren. Angeblich sollen Männer, die ausgiebig trainieren und genug Disziplin dabei entwickeln, auf diese Weise zehn Höhepunkte innerhalb einer kurzen Zeitspanne erreichen. Am Ende der multiplen Orgasmen, beim letzten „Ausbruch“ also, lassen sie den Millionen-Dollar-Punkt außer Acht und stoßen den so lange unterdrückten Samen aus – wohl ein besonderer Genuss nach der langen Hinhaltetaktik.

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