Homoerotisch
Ich bin völlig verzweifelt und weis mir keinen Rat. Ich bin glücklich verheiratet und habe 2 Söhne, 15 und 16 Jahre. Eigentlich schäme ich mich das zu schreiben, aber ich brauche Ihren Rat. Es war vor einigen Tagen, als ich früher nach Hause kam. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, meine Söhne lagen auf dem Bett und machten es sich gegenseitig mit der Hand. Ich konnte gerade noch rechtzeitig aus dem Haus, so das sie mich nicht sehen konnten. Leider weis ich jetzt nicht was ich machen soll: Soll ich sie darauf ansprechen. Soll ich es meinem Mann erzählen. Oder soll ich weiter über diese Sache schweigen und so tun als Nichts gewesen wäre. Antworten Sie Bitte in Ihrem Heft, da mein Mann für die Post zuständig ist, aber Ihr Heft immer kauft.
6Doktor antwortet: Liebe Manuela, Sie sollten sich keine zu großen Sorgen machen. Sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen in der Pubertät ist eine homoerotische Durchgangsphase häufig und beinahe obligat. Die meisten der Jungen erleben die gleichgeschlechtlichen Kontakte im Alter zwischen 13 und 15 Jahren. Da sie kulturell noch immer abgelehnt werden, sind sie oft mit Schuldgefühlen besetzt. Enge Freundschaften unter Gleichgeschlechtlichen ersetzen oft die Beziehungen zum anderen Geschlecht, die noch Angst machen und zwar angestrebt, aber auch gefürchtet werden. Bei der Suche nach der eigenen sexuellen Identität spielen Neugier und Gelegenheit eine große Rolle. Bei heranwachsenden Jungen ist es nicht unüblich, in Gruppen zu masturbieren, oder eben mit dem eigenen Bruder zu experimentieren. Diese Phase dauert meist nicht allzu lange und wird durch das Interesse am anderen Geschlecht abgelöst. Begegnen Sie der Situation mit Gelassenheit und urteilen Sie vor allem im Beisein Ihrer Söhne nicht negativ darüber. Seien Sie aufgeschlossen, wenn Ihre Kinder Ihnen Fragen zu sexuellen Themen stellen und weichen Sie diesen nicht aus. Ein offener Umgang und eine gute Vertrauensbasis helfen Ihnen, Ihren Söhnen auf der Suche nach einer eigenen Identität beizustehen.
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