Vernasch mich!

Verspüren auch Sie diesen ungezügelten Appetit auf Sex? Deshalb sollten auch im Bett Tischregeln gelten. Der Lust-Knigge für erotische Gourmets. Guter Sex ist wie ein festliches Mahl: ein Hochgenuss. Der wahre Gourmet zeichnet sich dadurch aus, dass er sich gegenüber der Gastgeberin zu benehmen weiß und der Dame des Hauses ausreichend Aufmerksamkeit schenkt.
Sowohl am Tafeltuch als auch unter der Bettdecke. Zu jedem erotischen Mahl gehören aus diesem Grund auch einige, mit den Tischsitten vergleichbare Gepflogenheiten. Befolgen Sie die 12 Regeln, die jeder Sex-Gourmet kennen sollte.
Sex für Gourmets
Wonach steht Ihnen der Sinn? Entscheiden Sie sich zwischen einem Menü und Essen à la carte! Bei jedem Festessen stellt sich die Frage: ausgewählte Köstlichkeiten genießen oder doch lieber das volle Programm? Für Sie heißt das: Sagen Sie explizit, was Sie wollen, wählen Sie exakt die Spezialitäten, nach denen Ihnen gerade der Sinn steht? Oder begeben Sie sich in die Hand der erfahrenen Köchin, lassen sich überraschen und verführen? Und umgekehrt: Sagt sie Ihnen, was sie will? Oder lässt sie sich auf Ihre Menü-Abfolge ein? Klären Sie diese Fragen vorher ab, sonst entsteht leicht eine Leerlaufsituation, in der jeder erwartet, dass der andere etwas unternimmt – und am Ende passiert gar nichts. Bei einem Gourmet-Essen dürfen nicht allzu großen Pausen entstehen, sonst geht die Genusskurve schnurstracks in den Keller. Selbstverständlich ist es erlaubt, ausgefallene Sonderwünsche zu äußern, die eigentlich nicht auf der Speisekarte stehen. Seien Sie jedoch nicht enttäuscht, wenn die Küche nicht die richtigen Zutaten bereithält.
Der Schauplatz der Orgie
Beachten Sie: Das Auge isst mit! Nichts gegen den schlaftrunkenen Sonntag-Morgen-Sex, bei dem Sie einfach nur hinter Ihr Leckermäulchen krabbeln und so lange den Türklopfer betätigen, bis sie Ihnen Einlass gewährt. Aber der Gourmet speist nicht zwischen Tür und Angel, so im Vorbeigehen. Das Ambiente muss stimmen, der Schauplatz der Orgie dementsprechend hergerichtet sein. Neben Kerzenlicht, Seidenlaken und ansprechender Musik sollten Sie auch ein wenig auf Ihr Äußeres achten. Das bedeutet nicht, dass Sie einen Leder-Tanga und eine venezianische Maske anlegen sollen. Aber ein angenehmer Duft und edle Unterwäsche lassen auch Sie besser zur Geltung kommen. Von Ihrer Tischgenossin dürfen Sie Gleiches erwarten, wenn nicht sogar mehr. Auch wenn sie nicht gleich in Strapsen und Tanzgürtel auftreten muss, ein paar Details machen viel aus: ein T-Shirt, das Sie zerreißen dürfen, eine raffinierte Rasur unterhalb der Tischkante – oder auch ein Paar hochhackige Schuhe, dann klappt der Snack-Sex im Stehen besser. Dabei gilt natürlich Ähnliches wie unter Punkt 1: Auch bei der Dekoration dürfen Sie Wünsche äußern.
Genuss braucht keine Worte
Niemals mit vollem Mund sprechen, genießen Sie lieber schweigend...
Scharfe Accessoires
Denken Sie daran: Die Dekoration darf den Genuss nicht schmälern. Erlaubt ist, was Spaß macht und zudem gut aussieht. Wenn Sie jedoch auf ein enges Lederkorsett und hochhackige Lackstiefel bestehen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass diese Accessoires, so scharf sie auch aussehen, nicht gerade komfortabel sind und den Genuss Ihrer Tischdame schmälern. Darüber hinaus ärgert es auch Sie, wenn Sie sich bei dem Versuch, die Dekoration zur Seite zu schieben, nach einer Weile hoffnungslos in den Haken und Ösen des Korsetts verheddern. Wichtigste Regel also bei der Dekoration: Sie muss das Auge erfreuen, darf die Hand nicht stören und sollte sich, wenn sie zu nerven beginnt, mit einem Handgriff entfernen lassen.
Langsam den Appetit steigern
Gehen Sie beim Gedeck immer von außen nach innen vor. Das Schlimmste für jeden Koch sind die Topfgucker – letztlich geht es ja um die Wahrung eines Geheimnisses, um den Überraschungseffekt. Selbst wenn Ihnen und Ihrer Liebsten die Begierde geradezu in den Blick gemeißelt und in den Schritt modelliert ist: Fassen Sie nichts an, was noch gar nicht an der Reihe ist, greifen Sie nicht schon zum Fleischbesteck, bevor Sie die Appetithäppchen angemessen gewürdigt haben. Gehen Sie brav Schritt für Schritt vor erst der Aperitif, anschließend die Vorspeise. Soll heißen: Umschwärmen Sie zunächst ihre glatte, weiche Haut und preisen Sie ihre Formen. Tasten Sie sich mit den Händen langsam vor, kosten Sie von jedem Stück einen kleinen Bissen und steigern Sie durch konsequentes Anfüttern Ihrer beider Appetit auf die Hauptspeise. Wenn Sie dort angelangt sind, fragen Sie nach Servierwünschen. Vielleicht möchte sie lieber von hinten bedient werden oder genießt gerne mit den Beinen über Ihren Schultern. Die Dame ist Ihr Gast, Sie sollten ihr jeden Wunsch erfüllen.
Die Sinne ausschalten
Benutzen Sie immer eine Serviette. Der Mment, in dem Sie Ihrer Begleiterin den Saft von den gesättigten Lippen tupfen können, ist noch weit. In der Zwischenzeit muss das Stofftuch nicht ungenutzt herumliegen. Falten Sie daraus einen etwa zehn Zentimeter breiten Streifen und verbinden Sie ihr die Augen. Die meisten Gaumenfreuden wachsen, wenn man dabei einzelne Sinne ausschaltet. Auf diese Weise kann Ihre Liebste besser riechen, schmecken und fühlen, was Sie ihr servieren. Mit Sicherheit weiß sie dann die Güte einiger Angebote besser zu schätzen, lässt sie sich eine Weile länger auf der Zunge zergehen. Wenn Sie beide es gern möchten, können Sie ihr auch mit der Serviette die Hände fesseln. Dann muss sie sich von Ihnen füttern lassen.
In vollen Zügen genießen
Nehmen Sie lieber kleine Portionen in mehreren Gängen. Der Genießer lässt sich viel Zeit und probiert von allem ein wenig. Erst wenn alle Sinne angespitzt sind, geht er zum Hauptgang über. Ein kleiner Bissen hier und ein genüsslicher Mund voll dort, Sie werden staunen, was Ihre Herzdame so alles zu bieten hat. Denken Sie daran: Sie sind nicht in irgendeiner Pommesbude, neben Ihnen liegt nicht Miss McDonald. Es geht nicht darum, möglichst schnell den Hunger zu stillen. Sie sollen sich Appetit holen und die Aromen Ihrer Liebsten ausgiebig kosten. Wenn Sie ein wenig Raffinesse in der Zubereitung wünschen, lassen Sie Ihre Holde doch einmal Hand an sich selbst legen. Sehen Sie ihr dabei zu, wie sie ihre Köstlichkeiten selbst anmacht und langsam auf den Punkt bringt. Bevor sie sich da allerdings in etwas hineinsteigert, sollten Sie sich wieder einschalten, denn: Zu viel Köchin verdirbt eine gute Zeit.
Jetzt ist der Hunger am größten
Bewahren Sie jedes Mal ein wenig Appetit für den Hauptgang auf. Bislang war alles Knuspern und Knabbern, es wurden nur Imbisse gereicht und Appetizer verteilt. Wenn der Hunger am größten ist, lassen Sie die Serviette aufs Hinterteil der Tischdame schnalzen und bitten sie an die großen Teller. Gehen Sie nun in die Vollen, ohne alles Zivile hinter sich zu lassen. Schlemmen Sie, schwelgen Sie, holen Sie von Ihrer Gespielin Komplimente für diese Köstlichkeiten ein.
Ihren Geschmack pur genießen
Mit dem Essen spielt man nicht! Bei der Kombination Sex und Essen denkt jeder an Oralsex mit Honig à la „9 1/2 Wochen“. Böser Fehler! Dieser Film ist zwar erst ab 16 freigegeben, gehört eigentlich jedoch ins Kinderprogramm. Nichts ist unsinniger als eine Frau mit flüssiger Schokolade einzureiben, um sie anschließend abzulecken. Sie stellen doch auch nicht ein Auto auf einen Bahnwaggon, um damit wegzufahren. Es ist ein deutliches Anzeichen für Verklemmtheit, wenn jemand sich den Geschmack des anderen im Bett auf irgendeine Weise zu versüßen versucht. Und Sprühsahne-Spielchen sind nicht nur furchtbar klebrig, sie gefährden auch Ihren hart antrainierten Waschbrettbauch. Hinzu kommt, dass die meisten Lebensmittel sich auf einem Bettlaken in etwa so gut machen wie Dildos im Küchenschrank. Erdbeersaft sieht aus wie Blut, Schokosoße auf weißer Wäsche erinnert an ... genau! Also, lassen Sie’s besser sein.
„Du Tier!“
Nie schlürfen und schmatzen! Auch wenn Ihre Partnerin Ihnen ab und zu „Du Tier!“ ins Ohr stöhnt, sollten Sie nicht alles Menschliche abstreifen. Die Tischsitten und Ihre gute Erziehung verbieten es, gänzlich ins Animalische abzudriften. Zwar ist in einigen Kulturen das Schlürfen und Schmatzen ein Zeichen dafür, dass es schmeckt. Hier aber ist es nicht angebracht.Und unterstehen Sie sich, Dämlichkeiten über den Geschmack irgendwelcher Weichteile auszusprechen. Der Satz: „Hm, du schmeckst viel besser als meine Ex!“, sorgt nur für Irritationen. Zumal Sie das als Gourmet nicht glaubwürdiger macht.
Ladies first
Die Gabel geht zum Mund, nicht der Mund zur Gabel Sie haben beschlossen, sich gegenseitig zu füttern? OK, aber bitte: Ladies first! Nötigen Sie die auf dem Rücken liegende Liebste nicht, ihre bequeme Position aufzugeben. Bringen Sie ihr, wonach sie schreit, bis an den Mund. Am besten knien Sie seitlich neben dem Kopf, unter den Sie vorher ein Kissen geschoben haben. So kann sie daliegen und genüsslich nuckeln, während Sie von oben einen tollen Blick auf die Auslagen am Buffet haben.
Die Nachspeise
Der Gentleman überlässt seiner Herzdame die Wahl der Nachspeise! Sorry, an dieser Stelle gehen Sie leer aus. Sie sollten trotzdem dafür sorgen, dass die Tischgenossin ein anständiges Dessert erhält. Dann kommt endlich einmal die Serviette zu dem Einsatz, für den sie eigentlich bestimmt ist.