Sex und Mathe

Weibliches Versteckspiel führte zur Einehe


Frauen schätzen an der Partnerschaft die Sicherheit, Männer den Sex. Genau das sei die treibende Kraft bei der Entwicklung zur Einehe gewesen, berichtet das britische Fachmagazin "New Scientist" in einer Ausgabe unter Berufung auf mathematische Studien. Indem die Weibchen jeden Tag sexuelle Bereitschaft signalisieren können, verschleiern sie, wann sie tatsächlich fruchtbar sind. Damit zwingen sie die Männchen, immer an ihrer Seite zu sein, wenn diese sich erfolgreich fortpflanzen wollen. Bei den meisten Tierarten haben die Weibchen nur Sex, wenn sie auch empfängnisbereit sind. Denn Sex ist anstrengend und kostet Energie. Die Strategie der Männchen dieser Arten sei es dagegen, "nur solange bei ihrer Partnerin zu bleiben wie sie fruchtbar ist und dann zu verschwinden", sagte Zoologe Magnus Enquist von der Universität Stockholm dem Magazin. Bei einigen Arten aber, darunter Vögel, Stachelschweine und Menschen, haben die Weibchen ihre visuellen und chemischen Signale reduziert und täuschen so ständige Empfängnisbereitschaft vor.


"Das Männchen erhält keinen Hinweis. Alles, was es sehen kann, ist das Verhalten seiner Partnerin", so Enquist. Also bleibe es bei seinem Weibchen. Denn auch die Suche nach einer neuen Partnerin koste Energie. Bislang war jedoch nicht bekannt, warum der Trick funktioniert. Enquist entwickelte mit seinem Kollegen Miguel Girones vom Netherlands Institute of Ecology ein mathematisches Modell und fand heraus, dass unter bestimmten Bedingungen tatsächlich Monogamie (Einehe) entsteht. Sogar in Populationen, in denen die Männchen normalerweise viele Partnerinnen hatten, bildeten sich im Modell monogame Langzeit-Beziehungen, sobald das Weibchen anfing, seine Fruchtbarkeit zu verheimlichen. Der britische Verhaltensexperte Mike Siva-Jothy von der Universität Sheffield fügt hinzu, dass Monogamie-Bestreben jedoch nicht der einzige Grund ist, warum Weibchen ununterbrochen für Männchen attraktiv sein können: Wenn sie sich mit mehreren Männchen paaren können, steigen ihre Chancen, überlebensfähigen Nachwuchs zu bekommen. Gen-Analysen von Vogeljungen in einem Nest haben beispielsweise ergeben, dass diese meist nicht von demselben Vater stammen. Doch solange die Männchen an die Treue ihrer Partnerinnen glauben, werde die Strategie der versteckten Fruchtbarkeit funktionieren.


Nach Auskunft der "Ärzte Zeitung" (Neu Isenburg) kommen jedes Jahr alleine in Deutschland - konservativ geschätzt - 7000 Kinder auf die Welt, die einen anderen Vater haben als vermutet!

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