Intimpiercings

Intimschmuck oder Selbstverletzung?


Ließen sich in früheren Zeiten nur Damen Löcher in die Ohrläppchen stechen, ist seit einigen Jahren Piercing auch beim männlichen Geschlecht angesagt. Nicht nur mehr Ohrschmuck kann man in Hülle und Fülle an Damen und Herren bewundern – Stahl steckt in den Augenbrauen, im Bauchnabel, in der Zunge und im intimsten Bereich, den der Mensch zu bieten hat. Piercing ist Trend – doch gerade bei Männern treten im Intimbereich oft Komplikationen auf. Denkt man daran, sich das beste Stück „perforieren“ zu lassen, sollte man zu einem Fachmann gehen, um wirklich die optimale Behandlung zu erfahren. Schließlich handelt es sich bei einem Intimpiercing nicht um eine Haarfärbung, die – falls misslungen – relativ einfach rückgängig gemacht werden kann. Lassen Sie sich eingehend beraten. Sehen Sie sich das von Ihnen gewählte Studio genau an. Agieren die Mitarbeiter professionell? Wird größten Wert auf Hygiene gelegt? Gibt man Ihnen Tipps, wie Sie die Wunde in der ersten Zeit pflegen sollen? Entscheiden Sie sich nicht überhastet für ein Piercing, sondern überdenken Sie die Sache gut.

Möglichkeiten, den Penis aufzuwerten, gibt es viele. Die Materialen reichen von Gold über Platin bis hin zu Titan. Will man sich adelig geben, lässt man den stählernen Schmuck durch die Harnröhrenöffnung schießen, Prinz Albert genannt. Guiche wiederum bezeichnet ein Piercing am Damm und Ampallang jenes, das die Eichel durchbohrt. Viele Ärzte sprechen im Zusammenhang mit einem Penispiercing von Selbstverletzung der schlimmsten Art, andere wieder meinen, wenn ein Profi am Werk ist, kann im Grunde nichts passieren. Wer recht hat, ist schwer zu entscheiden. Allerdings tauchen immer mehr Männer nach einem verpatzen Piercing beim plastischen Chirurgen auf, um sich den Körperschmuck so schnell wie möglich wieder entfernen zu lassen. Infektionen, Narben und Verletzungen der Nerven oder Harnröhre sind keine Seltenheit. Bei Letzterem können sich die Kosten, die zur Wiederherstellung des Normalzustandes anfallen, auf mehr als fünftausend Euro belaufen, die vom Betroffenen selbst zu bezahlen sind, da die Krankenkasse hier normalerweise nicht einspringt. Außerdem ist es manchmal sogar fraglich, ob der Schaden auch wirklich ganz behoben werden kann.

Männer – und natürlich auch Frauen – sollten sich ein Piercing also gut überlegen, und falls sie sich dafür entscheiden, die Wunde täglich mehrmals mit Desinfektionsmittel behandeln, um den Heilungsprozess zu verbessern – und auf jeden Fall schnellstens einen Arzt aufsuchen, falls Entzündungen auftreten!