Hajime Sorayama

Hajime Sorayama ist bescheiden, wie man es von einem Japaner erwartet - aber mit ausufernden sexuellen Fantasien. Da sprengen weibliche Brüste ihre Roboter-Verschalung, Kampf-Engel aus Edelstahl werden zu Sexobjekten und Pin-ups strangulieren sich in Ekstase.
Das Fantasy- und Science-Fiction Genre kennt im Kino unendlich viele Wesen und Formen. Seit Sorayama finden diese Wesen Einzug in die erotische, ja sogar pornografische Bildkunst. Genoids nennt Sorayama seine Wesen, die teils Maschine teils Pin-up sind. Frauen, gefangen in der stählernen Haut der Maschine oder Frauen, denen ihr Korsett zum autoerotischen Fetisch wird.
Sorayamas weibliche Cyborgs verbinden stählerne Härte mit lasziven Rundungen. Und statt einem Killerinstinkt prägt sie einzig die unbändige Lust, sich fesseln oder penetrieren zu lassen. Damit bedient Sorayama gleich zwei klassische Männerphantasien: Die nach Allmacht und Potenz der Maschine und die Wollust im Angesicht einer verfügbaren und bloßgelegten Schönheit. Nicht gerade politically correct, aber irgendwie gut gemacht.
Neben Pin-up-Malerei, die bei Sorayama immer auch masochistische Noten hat, verschrieb er sich seit den 70er Jahren den "sexy Robots". So etwas wie der Terminator - nur mit den Kurven von Claudia Schiffer. Aerosmith-Freunde kennen Sorayamas Kunst bereits aus ihrem CD-Schrank. Das Album "Just Play Push" zeigt einen seiner sexy Roboter mir Kleidchen in der klassischen Lüftungsschacht-Pose von Marilyn Monroe. Neben dem Sex kommt bei Japanern der Humor eben auch nicht zu kurz. Wir genießen und sagen mit dem Terminator "Hasta la vista, Genoid-Babes!"
Sorayamas "Complete Works" sind bei Edition Skylight erschienen und mit 29,90 € für rund 1000 farbige Illustrationen sogar ziemlich preiswert.

http://www.edition-skylight.com