Lange Novembertage

Eigentlich mochte ich diese Jahreszeit nie so besonders, bin ich doch ein Kind der Sonne und Wärme. Der Herbst mit seinen verkürzten Tagen, der alljährliche Beginn der Klamotten Schichtmode und triefenden Nasen konnte sich von mir aus jedes Jahr getrost Zeit lassen.

Bis zu diesem Tag im November, der meine Einstellung zu den kalten Tagen grundlegend änderte. Ich lag, dick umschlungen von weichen Decken, auf meiner Couch und versuchte, eine schlimme Erkältung loszuwerden, die mich immer wieder regelmäßig mit dem Herbst empfing. Während ich vor dem Fernseher döste, klingelte es an meiner Tür. Es konnte nur Tine sein, meine verlässliche Freundin und ehrenamtliche Krankenpflegerin. Ich kroch zur Tür und ließ sie hinein. "Oh Gott, sei froh, dass Du hier im Trockenen bleiben darfst. Es ist wirklich nicht schön da draußen", eröffnetet sie das Gespräch, als ich mich wieder auf mein Lager schmiss. "Irgendein Vollidiot hat mich mit seinem Wagen von oben bis unten mit Wasser vollgespritzt - musste ja ausgerechnet mir passieren, wo ich doch von Dir aus direkt zu meiner Verabredung gehen will - mit meiner neuen heißen Flamme". Sie grinste breit, trotz triefnasser Kleidung, die ihr wie ein gigantisches Wickeltuch vom Körper hing, wobei der, mitterweile durchsichtige, Stoff mehr enthüllte als verdeckte. "Sieht ganz schön sexy aus", schoss es mir unvermittelt durch den Kopf und sofort fühlte ich mich ertappt bei diesem Gedanken. Das ist meine langjährige Busenfreundin! Wir haben schon gemeinsam einige Typen abgeschleppt, nicht selten, dass wir mit unseren aktuellen Traummännern gemeinsam in einem Raum waren und feuchte Küsse und andere Flüssigkeiten in dunklen Ecken austauschten. Es mag an der Art gelegen haben, wie sie mich ansah, verärgert und trotzig und zugleich auch um Aufmerksamkeit heischend. Sie stand zitternd vor mir, ihre Brüste - warum war mir zuvor noch nie aufgefallen, was für schönen Brüste sie hat? - waren ganz fest und hart, richtig herausfordernd standen sie im Raum und riefen nach mir. Einerseits war ich ziemlich erschrocken über meine Gedanken, andererseits schlug meine Phantasie Saltos und weitere tolle Kunststücke in meinem Kopf. Wie es wohl wäre, Tine zu streicheln? Überhaupt eine Frau zu küssen! Wie würden sich ihre Hände auf meinem Körper anfühlen? Wie sieht sie aus, wenn sie in Ekstase ist? Sicherlich weiß sie ganz genau, was FRAU sich wünscht... Mein Blick muss Bände gesprochen haben, denn ich bemerkte, wie Tine mich mit ihrem Blick fixierte, als ob sie mir in den Kopf schauen und meine kleinen dreckigen Gedanken lesen könnte. Sie lächelte, als ob sie jedes Wort verstanden hätte, kam auf mich zu, nahm mein Gesicht in ihre Hände und drückte es zwischen ihre Brüste. Mir verschlug es den Atem, ich war völlig verwirrt von ihrem Duft, ihrem Busen und ihrer offensiven Reaktion. Doch ich wollte den Ball, den sie mir zuspielte, um keinen Preis fallen lassen und so schob ich mit einigen gemurmeltem Worten, die mein Erstaunen und meine Erregung ansatzweise ausdrückten, ihren patschnassen Pullover nach oben, blickte sie an und küsste zart ihre Brustwarzen. Während ich sie nicht aus den Augen ließ, fuhr ich fort, ihren Körper zu erkunden und soweit ich beobachten konnte, ließ sie es sich gerne gefallen. Den Augenblick, wo sie die Führung übernahm, werde ich nie vergessen und uns war klar, dass diese Erfahrung unser kleiner geheimer Schatz war und die Männerwelt uns ob des schönen Liebesnachmittags nie verlieren würde. Schon alleine für diese wunderbare Erfahrung werde ich meine liebe Freundin Tine in alle Ewigkeit in bester Erinnerung halten. Aber ganz im Vertrauen - Frauen sind die besseren Liebhaber(innen)... Anmerkung der Redaktion: Die Verantwortung für Inhalt, Sprache, Grammatik und Stil des Textes liegt beim Autor.


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