Die Prüfung

Seit Tagen geisterte ein Gedanke durch seinen Kopf. Wie weit kann sie sich unterwerfen – wie gehorsam wird sie sein?
Bevor er Marietta kannte, waren alle diese Phantasien nur in seinem Kopf. Nie hätte er es für möglich gehalten, diese Dinge nicht nur zu träumen, sondern auch zu erleben. Schon früher hatte er damit begonnen, an Sado/Maso – Phantasien zu denken.
Er malte sich immer wieder neue Szenen aus und versuchte immer wieder Dinge zu konstruieren, die bei der Ausführung dieser Phantasien von Nutzen sein konnten.
Durch einen Zufall lernte er sie kennen, auf eine Art, die er nie in dieser Form für möglich gehalten hätte. Es geschah durch Briefe. Lange bevor sie sich das erste Mal sahen, kamen sie sich durch die Briefe näher, erfuhren Dinge übereinander, die die Neugier auf den anderen immer weiter aufbaute.
Irgendwann wurden die Briefe sensibler, vorsichtiger - um dann plötzlich beim Thema Sadismus und Masochismus sehr intensiv zu werden. Aus den ersten schüchternen Andeutungen wurde eine interessante Diskussion – und plötzlich ahnte er, dass er seine Phantasien vielleicht doch verwirklichen konnte.
Er spürte, wie allein der Gedanke daran, ihn immer wieder erregte. Er wollte sie, aber er wollte auch feststellen, wieweit sie mit ihm, mit seinen Phantasien harmonierte.

Jetzt kannte er sie seit zwei Monaten und seine Erwartungen waren noch übertroffen worden. Er hatte dieses Spiel nun schon einige Male mit ihr gespielt und zwischenzeitlich gespürt, dieses Spiel war fast kein Spiel mehr. Er wurde eins mit seiner Rolle als der „Meister“ und er spürte ihren Wunsch zur Unterwerfung – aber es reichte ihm noch nicht, denn immer wieder passierte es noch, dass sie aus der Rolle fiel, ungehorsam war.

Er dachte lange darüber nach, wie er ihren Gehorsam testen konnte. Bei einem Glas Blauen Burgunder saß er inmitten seiner Schätze auf dem Fußboden und ließ immer mal wieder einen der Gegenstände durch seine Finger gleiten und ein Lächeln huschte über sein Gesicht, wenn er an einzelne Situationen dachte, die er mit Marietta schon durchlebt hatte.
Spielerisch nahm er die Hand- und Fußfesseln in die Hand und überlegte, wie er es anstellen konnte, dass sie es nicht noch einmal schaffte, sich allein davon zu befreien. Die Ketten, die er benutzte, um die Fesseln miteinander zu verbinden, brachte er auch wieder in Ordnung - er wollte gerüstet sein, wenn sie sich ihm das nächste Mal unterwarf. Auch die Wäscheklammern legte er alle wieder an den vorgesehenen Platz. Die Kerzen, die beim letzten Liebesspiel abgebrannt waren, ersetzte er durch neue und das Klistier, ja, das würde auch bald wieder zum Einsatz kommen. Beim letzten Mal hatte sie sich ja geschickt darum herumgedrückt. Sein Blick wanderte zur Reitgerte, die an ihrem Platz an der Wand lehnte. Er genoss es, die Angst in ihren Augen zu sehen, wenn er die Gerte erwähnte. Der letzte Striemen, der von der Gerte verursacht wurde, war erst nach fast zehn Tagen verblasst. Das lange Seil rollte erst einmal ab, um es dann gewissenhaft aufzurollen, damit er es sofort nutzen konnte, wenn er es brauchte. Für das nächste Mal hatte er sich etwas Besonderes ausgedacht, er wollte sie prüfen – feststellen, wie gehorsam sie sein konnte.
Er schaute zur Uhr, noch zwei Stunden, dann würde sie ungefähr da sein. So wie sie mit dem Wagen fuhr, war es ihr auch zuzutrauen, dass sie schon früher da sein würde. Er liebte ihre Art Auto zu fahren.

Er packte alles in seinen "Spielzeugkoffer" und machte sich daran, die Kopfkappe fertig zu stellen, die er für Marietta angefertigt hatte. Er wollte nicht das Risiko eingehen, dass sie eine Augenbinde einfach abstreifen konnte. Wieder musste er lächeln, wenn er daran dachte, wie sie sich winden konnte, um diese Sachen loszuwerden. Er wurde schon wieder wütend, wenn er daran dachte, dass sie das letzte Mal die Fesseln, ohne ihn darum zu bitten, allein gelöst hatte. Konzentriert arbeitete er weiter an der Kopfkappe. Sie sollte über den gesamten Kopf gehen und das Gesicht völlig umschließen. Es sollte keine, aber auch absolut keine Möglichkeit für sie bestehen, etwas sehen zu können. Auch für die Nase war keine Aussparung vorgesehen, denn sie würde diese einfach ausnutzen und durchsehen. Nein, lediglich im Bereich des Mundes ließ er eine Öffnung, damit sie genügend Luft bekam. Liebevoll ließ er seine Hände über das fast fertige Teil gleiten und stellte sich vor, wie er ihr die Maske über den Kopf stülpen würde und schon spürte er, wie sich seine Männlichkeit regte.
Die Streichhölzer, ich muss die Streichhölzer noch in den Koffer legen, fiel im siedendheiß ein. Ich werde sie heute noch brauchen. Schnell holte er sie aus seiner Jackentasche. Er hatte sie extra für dieses Spiel gekauft.

So, der letzte Handgriff war getan, die Kappe war fertig. Er stellte den Koffer an die Seite und verstaute die Kappe, sodass sie sie nicht erspähen konnte. Ein Blick in die Runde, er wollte auf keinen Fall, dass sie ahnte, was er mit ihr vorhatte. Er spürte schon wieder dieses Kribbeln, welches er immer spürte, wenn der Zeitpunkt des Wiedersehens kam. Eine Viertelstunde später war sie da. Wie er es genoss, sie im Arm zu halten, er streichelte sie, spürte sie und wollte sie. Aber heute wollte er es, heute wollte er es spüren, spüren, wie fügsam sie sein konnte. Er küsste sie und bugsierte sie dabei in Richtung des Bettes, seine Finger spielten in ihrem Haar. Bald lagen beide auf dem Bett. Er ließ sich viel Zeit, gegenseitig zogen sie sich langsam aus – genossen es mehr und mehr sich gegenseitig zu erregen. Doch plötzlich merkte er, wie sie zögerte und sich ein bisschen von ihm wegdrückte. Er schaute sie an und sagte: "Was ist mein Herz?"

"Ich kann heute mit dir nicht schlafen – ich kann nicht." Er zog eine Augenbraue in die Höhe und wusste, dies war der Moment, auf den er gewartet hatte. Es war wie ein Ritual zwischen ihnen geworden, dass ein Sado/Maso – Erlebnis nie einfach so begann, sondern dass es immer einen Grund gab, der eine Bestrafung erforderlich machte. "Du kannst nicht, oder du willst nicht?", fragte er Marietta. "Ich kann nicht – ich habe meine Regel – und du weißt doch ich mag es dann nicht."
"Soso, du magst es dann nicht", antwortete er und sofort spürte sie an seinem Tonfall, dass er jetzt der "Meister" war. "Du willst dich also mir verweigern, nur weil du glaubst, nicht mit mir schlafen zu können?"
Mit diesen Worten löste er sich von ihr und begann die Kissen und die Bettdecke von dem Bett zu räumen, sodass nur noch Marietta darauf lag. Dann holte er seinen Koffer – aber immer behielt er sie dabei im Auge. Er genoss es, das Wechselspiel der Gefühle auf ihrem Gesicht zu beobachten. Sie liebte diese Spiele genauso wie er und bisher war es jedes Mal ein bisschen intensiver gewesen als das Mal davor.

Er holte die breiten Ledermanschetten für die Handgelenke und legte sie ihr sorgfältig an – er zog sie so stramm, dass sie ihre Hände niemals herausziehen konnte. Dann kamen die Fußgelenke an die Reihe. Er genoss den Anblick von schwarzem Leder auf ihrer Haut. Dann holte er das Seil und langsam fixierte er sie mittels des Seiles und der Hand- und Fußgelenksfesseln auf dem Bett. Sie lag mit weit gespreizten Beinen und ausgestreckten Armen da. Sie hatte kaum noch Bewegungsfreiheit.
Neugierig betrachtete er das Bändchen des Tampons, welches er zwischen ihren Beinen entdeckte, zupfte ein wenig daran und beugte sich dann zu ihr herunter. Zuerst begann er sie zu liebkosen, küsste ihre Brüste, spielte mit den Nippeln, um sie dann mehr und mehr zu reizen. Er saugte an ihnen und begann sie zu beißen, immer abwechselnd. Er intensivierte die Bisse immer mehr und mehr, er wartete auf ein Zeichen von ihr, er wusste, es würde unweigerlich kommen. Er wusste aber auch, wie sehr sie sich zusammenreißen konnte. Er biss noch ein wenig mehr und dann war es soweit. Sie begann den Kopf hin und her zu werfen. Ihre Hände verkrampften sich etwas und er wusste, jetzt kann ich beginnen. Er stand auf und holte aus dem Koffer die Dose mit den Wäscheklammern. Dann setzte er sich auf das Bett und beobachtete sie.
Die steil aufgerichteten Nippel der Brüste schrieen geradezu nach den Klammern. Er nahm die erste der Holzwäscheklammern und befestigte sie an der einen Brustwarze, um sofort danach auch die andere mit einer Klammer zu schmücken. Die nächste Klammer setzte er unterhalb ihrer rechten Brust an und ließ die nächste auf der linken Seite folgen. Er legte sich auf sie, um den Druck leicht zu erhöhen, drückte sich dann aber wieder von ihr hoch, um die nächsten Klammern anzusetzen. Die nächsten beiden wurden in den Achselhöhlen angebracht. Jedes Mal, wenn er eine Klammer setzte, beobachtete er sie genau, wartete auf das Einziehen der Luft, um dann den erregenden Moment, wenn sie die gestaute Luft gepresst wieder ausstieß, zu hören. Es erregte ihn immer wieder aufs Neue, wenn er dieses Atmen hörte.

Jetzt rutschte er von ihr herunter und brachte die nächsten Klammern an ihren Schamlippen an, wobei er es natürlich nicht versäumte, wieder an dem Bändchen des Tampons zu zupfen. Dann folgten noch ein paar Klammern an den Innenseiten ihrer Schenkel und noch bevor sie das zwischen ihnen vereinbarte Zauberwort sagte, hörte er schon, dass sie fast an ihrer Schmerzgrenze angekommen war. Er wusste, er brauchte jetzt nur noch ein wenig an den Klammern zu zupfen, dann war er da, der Moment, wo sie Stopp sagen würde.

"Stopp" - da war es, das Wort. Innerlich spürte er, dass er darauf gewartet hatte – so viele andere Dinge wollte er doch mit ihr heute noch tun. Langsam und bedächtig löste er eine Klammer nach der anderen, und bei jeder Klammer kam dieser Zischlaut von ihren Lippen, der ihn erahnen ließ, wie es ziepte, wenn er die Klammern löste.
"Du willst immer noch nicht, dass ich mit dir schlafe?", fragte er sie. Sie sagte kein Wort, schüttelte nur den Kopf. "Dann werde ich dich wohl ein bisschen heiß machen müssen, vielleicht willst du mich ja dann doch?" Wieder schüttelte sie nur den Kopf. Er genoss es, wenn sie im gefesselten Zustand nicht mit ihm redete, sondern nur durch Zeichen mit ihm sprach. Das gab dem Wort Stopp eine zusätzliche Bedeutung.
Wieder stieg er von dem Bett, um zu seinem Koffer zu gehen und er spürte ihre Blicke, die ihm folgten, auf seinem Rücken. Diesmal holte er eine lange weiße Kerze – er zündete sie an und kam mit der brennenden Kerze zum Bett zurück. Er las in ihren Augen, dass sie wusste, was jetzt folgen würde. Dieses Spiel mit dem heißen, tropfenden Wachs hatten sie schon einige Male gespielt – sie sah stolz in seine Augen, denn sie wusste, das heiße Wachs konnte sie lange ertragen. Warte nur, dachte er, ich werde die Kerze heute mal tiefer halten, viel tiefer, diesen Stolz werde ich brechen. Damit ließ er die ersten Tropfen auf ihre Brust tropfen – noch mit der hochgehaltenen Kerze –, doch von Tropfen zu Tropfen verringerte er die Entfernung zur Haut mehr und mehr. Bei jedem Tropfen zog sie die Luft ein, hielt sie einen Moment in ihrem Inneren fest, als wolle sie den Schmerz damit abdämpfen, um ihn dadurch besser ertragen zu können, erst dann stieß sie die Luft wieder aus. Jetzt war er höchstens noch 10 cm von ihr entfernt. Langsam und bedächtig ließ er die Tropfen jetzt zwischen ihre Brüste fallen, um sich immer mehr ihrer Scham zu nähern. Bevor er die ersten Tropfen auf ihren Venushügel fallen ließ, bedeckte er erst noch die Innenseiten ihrer Schenkel mit Wachstropfen – dann war der Augenblick da, er ließ den ersten Tropfen auf ihre Scham fallen. "Wenn du mich da nicht hineinlassen willst, kann ich den Eingang ja ruhig verschließen", sagte er zu ihr und er sah ihrem Gesicht an, wie kurz sie davor war, Stopp zu sagen. Aber er wusste auch, dass sie bei diesem Spiel noch nie Stopp gesagt hatte.

Er blies die Kerze aus, beugte sich herunter und sagte ihr: "Ich bin furchtbar stolz auf dich, aber jetzt muss ich das Wachs erst einmal wieder entfernen." Bedächtig machte er sich daran, Tropfen um Tropfen wieder von ihrer Haut zu entfernen. An den Stellen, wo keine Haare waren, war es ja nicht so schlimm – aber im Bereich ihrer Schambehaarung zuckte sie. Genau deshalb ließ er sich auch viel Zeit damit, jeden einzelnen Tropfen des erstarrten Wachses einzeln zu entfernen. Als alle Wachstropfen entfernt waren, schaute er sie wieder an. An einigen Stellen konnte er ganz deutlich die roten Spuren sehen, die durch das heiße Wachs entstanden waren. Er liebte es, Spuren auf ihr zu hinterlassen. Jetzt begann er das Seil zu lösen, mit dem er sie auf das Bett gefesselt hatte. Er rollte es auf und wusste, dass sie ihm zuschauen würde, ohne einen Ton zu sagen.
Jetzt gleich würde der Moment gekommen sein, auf den er seit Tagen wartete. Er überlegte einen Moment, ob er sie darauf vorbereiten sollte oder nicht, dann entschied er sich dagegen. Sie sollte nicht wissen, was er testen wollte. Aber er ahnte, dass sie fühlen, ja erahnen würde, was er vorhatte.

Er rollte sie auf den Bauch, nachdem er die Ketten und Karabinerhaken auf das Bett gelegt hatte. Zuerst verband er ihre beiden Fußgelenke mit einer 20 cm langen Kette miteinander, dann zog er ihre Hände auf den Rücken, um diese dort mittels eines Karabinerhakens zusammenzuschließen, den er in beide Handfesseln einhakte.
"Sieh zur Wand", sagte er kurz und knapp. Der Tonfall verriet ihr, dass er keinen Widerspruch dulden würde. Aber genau das reizte sie natürlich, seine Anweisung nicht sofort zu befolgen. Sie forderte ihn – mal wieder – mit ihrem Nichtstun heraus. "Wirst du wohl sofort zur Wand schauen", herrschte er sie an und seine Hand klatschte fest auf ihren Po. Erst jetzt drehte sie ihren Kopf weg.

Na warte nur, dachte er. "Ab jetzt wirst du schweigen – kein Wort will ich von dir hören!"

Jetzt holte er die neue, die lange Kette - sie war fast 2 Meter lang und an beiden Enden war ein Karabinerhaken. Etwa in der Mitte der Kette hatte er ein Stück Plastikschlauch über die Kettenglieder geschoben. Er hakte nun das eine Ende der Kette in die Öse der linken Fußfessel ein und winkelte dann ihre Füße so an, dass sie im 90 Grad Winkel von ihrem Körper hoch standen. Dann führte er die Kette nach oben, über ihre Schulter, um ihr dann das Stück Kette, welches mit dem Schlauch übermantelt war, in den Mund zu schieben. Es sah fast aus wie ein Halfter. Dann führte er die Kette über die andere Schulter wieder nach hinten zu ihren Füßen. Da er mit der Kette das rechte Fußgelenk nicht erreichte, so hatte er es auch geplant, zog er an der Kette - der Winkel der Beine zum Körper wurde immer spitzer und der Kopf bog sich hoch und wurde nach hinten gezogen. Jetzt passte es. Er ließ den Karabinerhaken einschnappen.
Er trat ein paar Schritte vom Bett zurück um sich sein Werk anzuschauen. Herrlich! Sie konnte sich nicht rühren. Die Hände auf den Rücken gebunden, die Füße angewinkelt und den Kopf nach oben, fast nach hinten gezogen – sah sie genauso aus, wie er es sich wünschte: hilflos. "Das letzte Mal hast du dich ohne meine Erlaubnis von deinen Fesseln befreit, vorhin hast du auch nicht sofort gehört, als ich dir eine Anweisung gab. Das kann ich nicht dulden, ich werde dich dafür bestrafen.

Jetzt!", sagte er scharf.
Mit diesen Worten setzte er sich auf das Bett und begann ihre nach oben gerichteten Fußsohlen zu schlagen. Unbarmherzig - Schlag auf Schlag. Der erste Schlag, er führte ihn nicht so hart aus, ließ sie sich aufbäumen. Sie wollte den Kopf nach vorne werfen, aber es ging ja nicht, die Kette hielt ihn hoch. Kaum war der Schmerz etwas abgeebbt, folgte schon der zweite Schlag. Intensiver noch - der Abstand zum nächsten Schlag kürzer. Jetzt stöhnte sie schon laut, wand sich - so gut es in ihren Fesseln ging - hin und her. Er wollte aber mehr, er wollte sie schreien hören. Der nächste Schlag kam noch fester und da war er, der Schrei - kurz – laut – flehend. Er wusste, jetzt musste er ihr erst ein wenig Zeit geben. Aber dann, dann sollte der Moment kommen. Als er hörte, dass sich ihr Atem wieder etwas beruhigt hatte, löste er die lange Kette von ihren Beinen, sodass sie sich wieder etwas ausstrecken konnte. Etwas erschöpft, ließ sie den Kopf auf das Bett sinken. "Gut so, bleib so liegen, mit dem Gesicht zur Wand", gab er ihr den Befehl. Dann stand er auf und holte die angefertigte Maske und kam damit zum Bett zurück. Ehe sie Einwände erheben konnte – die ihr aber sowieso nichts genutzt hätten – hatte er die Maske über ihren Kopf gestülpt und festgezurrt. Jetzt konnte sie nichts mehr sehen – sie konnte nur noch fühlen und hören. Das hatte er sich gewünscht. Er wollte, dass sie ihn nur noch spüren konnte, egal ob zärtlich oder strafend.

Beruhigend beugte er sich zu ihr hinunter. "Ruhig, langsam atmen, du bekommst genug Luft!" Dieses Gefühl hatte sie jedoch nicht. Sie sah auch nicht, was er tat, sie hatte das Gefühl unter der Maske zu ersticken – eine Angst machte sich in ihr breit, die sie vorher noch nie verspürt hatte. Was tat er jetzt, was hatte er vor? Sie spürte, dass er das Bett verließ.
Er holte eine kurze Kette und ging langsam und bedächtig zum Bett zurück. Wieder bog er ihre Beine hoch und verband sie jetzt mittels der kurzen Kette mit den Handgelenksfesseln. "Höre mir gut zu: Ich werde es dir nur ein einziges Mal sagen. Egal was jetzt passiert – egal was du hörst – du wirst hier liegen bleiben – so wie du jetzt liegst. Rühre dich nicht. Solltest du dich bewegen, werde ich dich mit der Gerte peitschen." Sofort reagierte sie darauf, indem sie scharf die Luft einzog. Er wusste, vor der Gerte hatte sie eine höllische Angst.

Er ließ sie auf dem Bett liegen, setzte sich an seinen Schreibtisch und schaute sie einfach nur an. Eine ganze Weile saß er nur so da, wartete geduldig, er wusste sie würde sich bewegen. Dann stand er auf und holte sich einen Schluck zu trinken – ging zu ihr und befeuchtete ihre Lippen unter der Maske. Sie sagte nichts, rührte sich auch nicht – aber er spürte die Anspannung, die von ihr ausging, fast körperlich. Dann ging er im Zimmer umher, holte schon die Streichhölzer, die er gleich benutzen wollte und ging auch mal zur Wohnungstür, um sie zu öffnen und gleich darauf wieder ins Schloss fallen zu lassen. Leise ging er ins Zimmer zurück, beobachtete sie und da war er, der Moment, auf den er gewartet hatte. Sie dachte, er sei nicht da und legte den Kopf von einer Seite auf die andere.

"So, das nennst du also gehorsam sein", herrscht er sie an – und erregte sich an dem deutlichen Zusammenzucken. Er nahm die Gerte und zog sie ihr einmal über beide Fußsohlen. Ein Schrei ertönte unter der Maske – sie zitterte leicht – sagte aber kein Wort. Jetzt nahm er die Streichhölzer und ging damit langsam und ganz leise auf das Bett zu. Er nahm je ein Streichholz und legt es auf je eine Fußsohle. Zwei weitere Streichhölzer platzierte er auf ihren Pobacken und ein fünftes legte er ganz sanft – vorsichtig auf ihren Kopf. Er wusste, jede Bewegung würde eines der Streichhölzer unweigerlich zum Fallen bringen. Ganz leise zog er sich an, nahm seinen Schlüsselbund und verließ so leise es ging die Wohnung. Er ließ sich Zeit, obwohl er neugierig war, ob sie jetzt gehorsam sein würde. Er kaufte eine Flasche Cola und ging zur Wohnung zurück. Er wusste, er war nicht länger als 10 Minuten weg gewesen, aber für sie musste es wie eine Ewigkeit gewesen sein.
Leise schloss er die Wohnungstüre auf und betrat die Wohnung. Er zog sich im Vorraum aus, sie sollte nicht sofort hören, dass er zurück war. Dann betrat er das Zimmer und sah – alle Streichhölzer lagen an ihrem Platz, keines der Hölzer war heruntergefallen. Er fühlte Stolz in sich aufsteigen. Sie war gehorsam gewesen – sie hatte ihren Willen bewiesen, im richtigen Moment demütig zu sein. Er entfernte die Hölzer und löste die Ketten, dann nahm er ihr behutsam die Maske ab und sagte: "Du hast es geschafft, mein Herz, du hast die Prüfung bestanden!"

Mit großen Augen schaute sie ihn an. Er konnte in ihren Augen lesen, wie in einem offenen Buch. Und er las, dass sie wusste, weshalb er sie alleine gelassen hatte. "Du kannst wieder reden, es ist vorbei."
Zärtlich schmiegte sie sich an ihn und fühlte, wie sehr sie diesen Mann begehrte. Sie schaute ihn an und sagte: "Ich will dich, ich will dich jetzt."


Anmerkung der Redaktion: Die Verantwortung für Inhalt, Sprache, Grammatik und Stil des Textes liegt beim Autor.