Im Nebel

Es war der dreißigste Geburtstag von Susanne, einer Freundin aus Schultagen. Viele Leute, viel Wein und Bier, Stimmengewirr, Lachen. Irgendwann hatte Ralf auf einmal dieses hypnotisierende Paar grün-blauer Augen vor sich gesehen und hatte sich von da an nicht mehr von deren Besitzerin lösen können. Ein Wort gab das andere; er hatte das Gefühl, diese Frau schon ewig zu kennen, vielleicht aus einem früheren Leben. Sie hatte lange blonde Haare, einen blassen Teint und hieß Eva.

Menschen kamen und gingen, alle schienen sich prächtig zu amüsieren. Die Party flog an ihm vorüber. Der Alkohol rann durch ihre Münder, Kehlen und Adern; die Zeit durch ihre Augen, Haare und Ohren. Als nur noch eine handvoll lauter und expressionistisch tanzender Gäste übrig war, ungefähr drei Uhr morgens, sagte er: "Machen wir einen Spaziergang?" Sie nickte. Es war eine neblig-feuchte Frühlingsnacht und als sie auf einem Feld ganz nah beieinander standen, sagte Eva: "Wenn ich dich irgendwann mal zwischen die Finger kriege...". Ihre Stimme hatte wohl spielerisch klingen sollen - schließlich wusste sie von seiner Frau - aber das Versprechen klang ihm in den Ohren. Er musste nur sehr kurz überlegen. Die Kinder waren bei Karin, mit der er eine vertrauensvolle, freundschaftliche und leidenschaftslose Beziehung führte. "Du hast mich doch schon". Mit angeklebten Haaren und klammen Klamotten kehrten sie zum Haus zurück und gaben sich mit den letzten Gästen die Klinke in die Hand. "Tschüss ihr beiden, ich geh schlafen", sagte Susanne und röntgte die beiden mit einem langen Blick. Es war nicht schwer zu sehen, dass hier ein Verschwörung in Gange war. Bei einem Glas Wein versuchten Ralf und Eva hilflos ein bisschen Small-Talk und sagten Sachen wie: "Kennst du Susanne eigentlich schon lange?" und "der Wein hat's in sich, `ne?" Aber seit Evas Satz im Nebel waren sich beide schlagartig darüber im Klaren gewesen, dass dies eine von sehr wenigen Nächten im Leben war, in der Ur-Sehnsüchte in Erfüllung gehen können. Als hätte jemand ein Zeichen gegeben, hörten sie auf einmal auf zu Reden und schauten sich nur noch an. Ralf nahm ihr Bein, legte es in seinen Schoß und fing an, ihre Schnürsenkel aufzuknoten. Wie von selbst glitten Hosen, T-Shirts, Strümpfe und BH von ihnen ab. Was sich dann abspielte, war in Ralfs Erinnerung eine perfekte Mischung zwischen Zweikampf und Verschmelzung. Sie liebten sich eine Ewigkeit lang, bis die Lust irgendwann in Erschöpfung überging. Im Nachhinein konnte er sich nicht wie sonst an einzelne Momente oder Berührungen erinnern, es war mehr ein überwältigendes Gefühl des Verschmelzens zusammen mit ihrem süßlich-schweren Geruch, was geblieben war. Eigentlich hatte er sich schon lange einfach nur nach einem erotischen Abenteuer gesehnt. Es war nicht Teil seines Planes gewesen, einer Frau zu begegnen, die ihn noch Monate später allein durch die Erinnerung an diese paar Stunden Kopf stehen lassen sollte. Anmerkung der Redaktion: Die Verantwortung für Inhalt, Sprache, Grammatik und Stil des Textes liegt beim Autor.


 


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