Heterosexuell

In diesem Zusammenhang sind homosexuelle Handlungen von heterosexuell orientierten Menschen zwar nicht die Regel, aber auch keine zu vernachlässigende Seltenheit. Gerade im Jugendalter sind explorative sexuelle und erotische Gehversuche mit Personen des gleichen Geschlechts sowohl bei Jungen als auch Mädchen ein üblicher Bestandteil der psychischen Entwicklung. Auch im Erwachsenenalter können die Gedanken an den gleichgeschlechtlichen Sex stimulierend wirken und werden gelegentlich tatsächlich auch ausgelebt. In der Psychoanalyse Sigmund Freuds heißt es diesbezüglich, dass Menschen zwar tendenziell manifest, also (aus)gelebt heterosexuell seien, latent aber auch ausgeprägte homosexuelle Bedürfnisse hätten.
Heterosexuelles Begehrens gilt in nahezu allen Kulturen als tradierte, sozial am weitesten akzeptierte Norm. Entsprechenderweise sind global gesehen auch zwischenmenschliche Paarbündnisse wie die Ehe ein Privileg, dass heterosexuellen Paaren vorenthalten ist. Dieses Phänomen der gesellschaftlichen, also auch moralischen und juristischen Bevorzugung heterosexueller Orientierung wird auch mit dem aus den Geschlechterwissenschaften stammenden Begriff Heteronormativität bezeichnet.

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